Schlachtensee
Gedichte von Inge Krupp
96 S. ISBN 978-3-920591-18-6
€
8,-
Bestelladresse: neues-literaturkontor@t-online.de
stand
im Himmel
schwarz
das
Morgengraun
der Abschied naht
lag
still an meiner Seite
mit dem mich mehr verband
als diese Schweigewand
der
weit vor mir
erkannt und stets doch
überwand was Wort
für Wort entsandt
ins
Abseits
fast verbannt
und
im Licht überstand
Mit
»Schlachtensee« legt die Lyrikerin Inge Krupp Gedichte aus einer Dekade vor:
der Zeit von 1982 bis 1992. Die drei Kapitel »Schlachtensee«, »Sandwerder« und
»Katzenhaft« spiegeln sowohl die äußere Topographie von überwiegend Berlin, dem
Ruhrgebiet und Münsterland, als auch die innere der Autorin.
Von
ihrer »Fähigkeit, Eindrücke und Begegnungen festzuhalten und - eine
entscheidende Kunst - zu dichten Bildern zu kondensieren« sowie von »der
seltenen Gabe eines sensiblen Sprachempfindens, das zu grauen Begriffen
verblaßte Metaphern in farbige Bilder zurückzuverwandeln versteht« sprach Prof.
Dr. Erhard Schütz in seiner Laudatio, als ihr 1988 der Förderpreis der Stadt
Dortmund für Literatur zuerkannt wurde.
Inge
Krupp, geb. 1952, Absolventin der Folkwang-Hochschule für Gestaltung in Essen,
nahm 1983 am Literarischen März, Darmstadt, teil und erhielt im Jahre 1987
einen Stipendienaufenthalt im Literarischen Colloquium Berlin.
Pressestimmen
zu »Schlachtensee«:
»'Und
die Nachtigall / kaum wahrnehmbar / aber sie war da'... Derart diskret, 'kaum
wahrnehmbar' und deshalb glaubhaft bringt die Lyrikerin überhaupt poetische
Bilder wieder ins Spiel, die wir längst abgeschrieben hatten. Nicht laut, nicht
grell erinnert sie so an einen Metaphernfond der Dichtung, aus dem nach der
Moderne offenbar manches sachte wieder anklingen darf« (Manfred Strecker in der
Neuen Westfälischen).
Die Blumen
einer
Kindheit
abgefallene
Rosenblätter
gesammelt in
Schalen mit
Regenwasser
versteckt
hinter
Jasmingesträuch
sind kein
Rosenöl
geworden
ihr Duft
zaghaft fast
verströmt
umgeschlagen
in Moder
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