Hans-Martin Hüppi
Langsam
Gedichte
ISBN: 978-3-920591-84-1
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Hans-Martin Hüppis Gedichte
kreisen um das Erleben von Alter, Krankheit und Todeserwartung - eine lyrische
Situation, in der die Spiegelung der von der eigenen Endlichkeit bestimmten
Gegenwart an Kindheit und Jugend ein besonderes Gewicht erhält. Hier
thematisiert einer, der den “Jungen Wilden” Philip Larkin verehrt, das “just
fade away” eines Bejahrten.
In gereimten wie freien
Versen, rhythmisch diszipliniert, antiker Metrik ebenso wie modernen Formen
verpflichtet, stellen diese Gedichte bei aller thematischen Homogenität lyrisch
vielfältige Gebilde eigener und eigenartiger Prägung dar.
Antike Ode
»Jugendbande
schlägt alten Mann bewusstlos.«
Fast ein Tanz
war’s, wie sie ihn niederwarfen,
traten, bis der
Stöhnende still war. Lachend
zogen sie weiter.
Grausam. Aber
grausamer für manch alten
Mann die halb ihm
lächelnden Lippen junger
Frauen. Ungestillt
und nur leise stöhnend
Träumt er von
ihnen.
Klüger scheint
mir Alterndem drum Gedichte
schreiben, zärtlich,
Versfuß an Fuß. Am klügsten
nie den jungen
Männern und Frauen nachsehn –
jedenfalls fast
nie.