Regenbögen zum Hausgebrauch

Gedichte von Fritz Deppert

96 S.   ISBN 978-3-920591-70-4

€ 8,-- 

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  Mit der Liebe beginnt Fritz Depperts neuer Gedichtband, mit "WeinLiebe", "Liebesverrenkung", "Mondliebe" - Liebe gepaart mit "Unsterblichkeiten, die porös machen / dich für mich und mich für dich..."

Sodann folgen wir dem Dichter durch die Jahreszeiten. In seinen "Frühlingsgängen", seinem "Sommergelb", einer "Herbstbagatelle", ebenso wie in den "Winterreimen" erweist sich Deppert als klassischer Naturlyriker im schönsten Sinne. Poetologisches und Selbstzweifelndes schließen sich an, und auch Rebellisches klingt durch und fügt sich, auf daß "der Wein schmeckt, solange mit keiner / das Glas aus der Hand schlägt..."

Die "Regenbögen" schließen mit Gedichten, die Alter und Abschied, Sterben, Tod und Ewigsein thematisieren, und so endet dieser Lyrikband, der mit dem Blick auf Unsterblichkeiten begann, mit der Erfahrung der Endlichkeit: "Ewige Ruhe ist geschichtslos / .../ Totsein, der Gedanke ist furchtloser als Sterben."
 
 
 

Textproben
 

WeinLiebe

Zwischen zwei Gläsern Wein weiß
der Mond. Auch doppelt
in die Gläser zum Riesling gelegt,
in dein Glas, in mein Glas
und immer noch oben
im wolkensentimentalen Himmel.
Auch Küsse da und dort,
die die Monde erzittern lassen.
Und Münder, die sie trinken
süchtig zwischen zwei Gläsern Wein,
Spätlese trocken und Zungen feucht
von Restsäuren und Liebe.
Die hellichten Neigen
deuten die Wege ins Haus
zu dunkler Körperlust.
Draußen in zwei Gläsern und
himmeloben noch immer als Voyeur
der Mond weiß wie deine Haut.
 
 

Poem

Am Flußufer Wellenschlag,
die Möwe schläft mit offenen Augen
und tagwunden Flügeln.
Im Gewässer zittert ein Vollmond.
Ich werfe Rettungsringe.
In die sanfte Flut ihrer Kreise
rette ich Mond und
weißgefiederte Wolkenträume.
Sie beschlafen mein Mitternachtsherz.
 
 

Herbsthimmel

Ein plötzliches Blau,
verlogen wie
zu oft wiederholte Liebesschwüre.
Samenkapseln verblühten Mohns
lauern darauf,
mich einzuschläfern,
Blätter tanzen rot und gelb
in den Wintertod.
Trauerränder um die Augen
motte ich mein Sommerleben
in Erinnerungstruhen ein,
an denen schon Holzwürmer nagen.
Nordische Tiefs
umstellen bereits am Horizont
und von allen Seiten her
mein Herz wie das falsche Blau.
 

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