Lieb und Laub
Leib und Leben

Gedichte, I.
von Benjamin Bonn

112 S. ISBN 978-3-920591-08-7

€ 7,- 

Bestelladresse: neues-literaturkontor@t-online.de

 

 

Trauer-Fall

Mich entfernend,
leichten Fußes,
schweren Herzens:

Kippte der Schwerpunkt.
Lag ich da,
da ich log.

 

 

 

Das lyrische Werk Benjamin Bonns, von dem hier der erste Teil vorgelegt wird, vereinigt intensive Naturbetrachtung mit intellektueller Gewandtheit. Eher unaufdringlich orientiert es sich dabei an strengen Formen. Sein Atemstreich, so der Autor, gehe stets über sechs Zeilen, länger könne er in der Sprache gar nicht verweilen. Doch nach kurzem Halt schon treibt er den Lesenden weiter in das Abenteuer des Miterlebens der Wechselbeziehung von innen und außen.
 

Hibiskus

Nun hör ich wieder
ganz nahe die
Eule schreien.
Gilt sie mir
oder
gilt sie dir?

Denn, nebenbei,
gelten Eulen immer.
Weil sie, hibiskus-
blütenartig, wenn
auch in anderer Farbe
und Form, und Weise,

ein plötzliches Was sind.
Wo unsereiner
als Kind
überrascht ist und
davor steht.
Und immer noch schreit der Eul.

Es antwortet
wohl die Eule
nicht, und der
Eul fliegt, leiser
werdend, doch immer
noch unheimlich,
davon.
 
 

Pressestimmen:

»Ein intelligenter, spielfreudiger, der Groteske zuneigender Sprachkünstler. Mit kabarettistischem Sinn, mit Lust an der lakonischen Wendung delektiert er sich an überkommenen Metaphern und Sprachbildern« (Manfred Strecker in der Neuen Westfälischen).
 

Verwegener An- und Ausspruch

Ringelnatz und Morgenstern
Heine, Hüsch und Benn und Fried
las ich, jugendlich schon gern,
bestimmen heut' mein Lied.
 

Bonn: Mann und Mond     Bonn: Aus meiner Mühle      Bonn: Es klappert & Ich weiß nicht was

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