Georg Milzner
tango
mit mir
Gedichte
ISBN 978-3-920591-80-3
/ € 8,-
Bestelladresse: neues-literaturkontor@t-online.de
Georg Milzner, Autor der Lyrikbände “Klassizismus und der Abschied davon” und “liebeshändel”, unternimmt mit “tango mit mir” den kunstvollen Versuch, die Strenge des Sonetts mit dem Tänzerischen des Tango und der Leichtigkeit des Strophenlieds zu kontrastieren. Tango steht für Liebe, Haß und auch Gewalt, Tango ist eine kontrollierte Beziehungsstörung. Milzners Texte loten die Möglichkeiten des Schreibens über Leidenschaft und zugleich das Unmögliche der Liebesbeziehung aus: Deine Leere wird der meinen niemals ähnlich sein.
Wo der freie Vers
langweilt, schaffen alte Formen neue Herausforderungen. Höhepunkte des
Bandes sind zwei Sonettenkränze: Zyklen, bei denen jedes Gedicht mit der
Schlußzeile des vorangegangenen anhebt und alle vierzehn Schluß- und
Anfangszeilen zusammen das fünfzehnte, das “Meistersonett” ergeben - dies
dürfte zum Schwierigsten gehören, was sich ein Dichter abfordern kann. Bei
Georg Milzner sind Sonette und Sonettenkränze eine künstlerische
Klammer für die
Wildheit widerstreitender Gefühle.
“tango mit mir”
schließt ab mit einem Essay aus der Feder des Autors: “Tango mit Sonett -
Notizen zu einer
Poetik der Liebe, des Scheiterns und der Gewalt”.
*
ich tanzte auf der straße wie ein pferd
in der manege auf dem kopf ein hähnchen
und stolperte von wiesen unbeschwert
übern asphalt die ersten mausezähnchen
in diesem frühjahr wurden reif und pächter
ladenkokale stürmend warn entzückt
von mir wie ich das hähnchen trug ein fechter
mit seinem tod der einen apfel pflückt
vom baum der gestrigkeit die heute heißt
gelläugig fegt in meinem hirn die liebste
und deutet phrasen daß ich sie versteh
bis sie entrückend in den apfel beißt
hör wie im gift das tote mäuschen piepste
entspannter tanz ein kellner bringt mir tee
*